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Weißenberg
Weißenberg, sorbisch , ist eine Landstadt im sächsischen Landkreis Bautzen in der Oberlausitz. Die eigentliche Stadt hat etwa 1000 Einwohner, mit den umliegenden Dörfern sind es ungefähr 3200. Weißenberg zählt zum amtlichen sorbischen Siedlungsgebiet.[2]
Geografie
Weißenberg liegt etwa 16 km östlich der Großen Kreisstadt Bautzen nördlich des Strohmberges am Löbauer Wasser.
Die Stadt wird begrenzt von Malschwitz und Hohendubrau im Norden, Vierkirchen im Osten, Löbau im Südosten, Hochkirch im Südwesten sowie Kubschütz im Westen.
Stadtgliederung/Ortsteile
- (sorbisch Běła Hora, das bedeutet eigentlich „Weißer Berg“), 88 Einwohner
- (Chortnica), 42 Einwohner
- Drehsa (Droždźij), 234 Einwohner
- Gröditz (Hrodźišćo), 246 Einwohner
- (Jama), 27 Einwohner
- Kotitz (Kotecy), 193 Einwohner
- Lauske (Łusk), 139 Einwohner
- (Malećicy) mit Wasserkretscham (Wodowa korčma), 265 Einwohner
- Nechern (Njechorń), 123 Einwohner
- Nostitz (Nosaćicy), 174 Einwohner
- Särka (Žarki), 166 Einwohner
- Spittel (Špikały), 53 Einwohner
- (Wichowy), 98 Einwohner
- Weißenberg, 977 Einwohner
- (Wuježk), 35 Einwohner
- Wurschen (Worcyn), 312 Einwohner[3]
Geschichte
Die Stadtgründung von Weißenberg an der Via Regia geht auf den böhmischen König Ottokar I. um 1228 zurück. Die damalige Bezeichnung war Wizenburg und verwies auf die weiße Burg des Städtchens.[4]
Im Jahr 1625 konnte sich das Städtchen von seinem adligen Herren für 8.500 Taler freikaufen. Die Stadt musste aber noch einen ritterlichen Schutzherren annehmen.
Noch im 18. Jahrhundert wurde Weißenberg als ein größtenteils sorbisch bewohnter Marktflecken genannt, wobei alle Einwohner auch des Deutschen mächtig waren.[5] Arnošt Muka ermittelte in den 1880er Jahren eine Einwohnerzahl von 1242, darunter waren ihm zufolge damals noch 300 Sorben (24 %).[6] Ernst Tschernik zählte 1956 einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von nur noch 5,8 %, insgesamt 81 Sprecher.[7]
Der heutige Ortsteil Wurschen ist am Triumphbogen in Paris verewigt, da die Schlacht bei Bautzen vom 20. und 21. Mai 1813 in Frankreich zuweilen Bataille de Wurschen genannt wird.
Am 17. April 1945 kam das Kampfgeschehen des Zweiten Weltkrieges erstmals nach Weißenberg, als sowjetische Artillerie den Bahnhof der Stadt unter Beschuss nahm. Am darauffolgenden Tag wurde Weißenberg von sowjetischen Truppen besetzt.[8]
Politik
Stadtrat
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Wählervereinigung Weißenberg (WV W): 9 Sitze
- CDU: 5 Sitze
Nach 32 Dienstjahren ging Michael Staude in den Ruhestand. Im Juni 2015 wurde Jürgen Arlt im zweiten Wahlgang zu seinem Nachfolger gewählt.[10]
Städtepartnerschaften
Weißenberg pflegt eine Partnerschaft mit der Gemeinde Deckenpfronn im Landkreis Böblingen am Rande des Schwarzwaldes.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Drehsa
- Kotitz: Evangelische Kirche mit Jan-Kilian-Denkmal
- Lauske: Schlossgarten mit Schanzenturm
- Riegelmühle in Nechern
- Kirche, Schlossruine und Rittergut in Nostitz
- Das Museum Alte Pfefferküchlerei in Weißenberg zeigt die traditionelle Pfefferkuchenherstellung
- Schloss Wurschen
Bildung
Die Gemeinde Weißenberg verfügt über eine Grundschule. Im Ort ist außerdem eine Freie Oberschule ansässig.
Verkehr
Der Bahnhof Weißenberg (Sachs) lag an der Bahnstrecke Löbau–Radibor. Der Bahnhof Weißenberg (Sachs) Süd lag an der Bahnstrecke Görlitz–Weißenberg. Beide Bahnstrecken sind stillgelegt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Alfred zu Solms-Sonnenwalde (1810–1870), preußischer Standesherr und Politiker, geboren in Kotitz
- Viktor Christian Konstantin von Solms-Sonnenwalde (1815–1890), preußischer Landrat, geboren in Kotitz
- Ernst von Heynitz (1840–1912), Gutsbesitzer, Rechtsritter des Johanniterordens, Farmer, Organisator der Krankenpflege der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika, geboren im örtlichen Gut
- Ellie von Bleichröder (1894–1989), Enkelin des Bankiers Baron Gerson von Bleichröder und eine prominente Insassin des KZ Theresienstadt,[11] geboren in Drehsa
- Měrćin Nowak-Njechorński (1900–1990), sorbischer Maler, Grafiker, Publizist und Schriftsteller
- Pawoł Nedo, deutsch Paul Nedo (1908–1984), sorbischer Pädagoge und Ethnologe, Vorsitzender der Domowina
Personen mit Bezug zur Stadt
- Jan Kilian (1811–1884), Pfarrer in Kotitz und Anführer von über 500 sorbischen Auswanderern
- Benno von Heynitz (1924–2010), Widerstandskämpfer und Jurist, Initiator des Bautzen-Komitee e. V. und der Gedenkstätte Bautzen
Literatur
- Cornelius Gurlitt: Weißenberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 577.
- Weißenberg. Bilder erzählen, Horb am Neckar 1994
Weblinks
- Weißenberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Webpräsenz der Stadt Weißenberg
- Fotografien von Weißenberg
- Interaktives 360°-Panorama Weißenbergs, Marktplatz
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung des Freistaates Sachsen nach Gemeinden am 31. Dezember 2019 (Hilfe dazu).
- ↑ Anlage (zu § 3 Abs. 2) des Sächsischen Sorbengesetzes
- ↑ Angaben der Stadtverwaltung Weißenberg; Stand: 31. Dezember 2016.
- ↑ Jan Meschgang: Die Ortsnamen der Oberlausitz. Domowina Verlag, Bautzen 1973, S. 144.
- ↑ Richard Andree: Wendische Wanderstudien. Stuttgart 1874, S. 59
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 108.
- ↑ Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 246.
- ↑ Bautzener Tageblatt vom 2. Mai 1945, Bericht über die Kämpfe um Bautzen
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
- ↑ http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=10&artikel=110925998&red=24&ausgabe=69131
- ↑ http://www.ghetto-theresienstadt.info/pages/b/bleichroeder.htm (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.