Start des abenteuerlichen Besuchs der Geisterklamm ist Mittenwald. Von der Isarbrücke an der Innsbrucker Straße 1 geht es „am Köberl“ der Leutascher Ache entlang. Zur Rechten liegt der bewaldete Burgberg.
Historische Klamm und Koboldpfad
Am Eingang zur Klamm (Ostseite) kann man zunächst den Wasserfallsteig 2 erkunden. Hier betritt man die ursprüngliche Anlage der Leutaschklamm, die bereits um 1900 von der Brauerei Mittenwald gebaut und 1975 erneuert wurde. Aus 23 Metern Höhe sprudelt der Wasserfall in die Tiefe; bei Sonnenschein wird dieser von einem schillernder Regenbogen umgeben. Zurück am Eingang, geht es nun entlang des Koboldpfades 3 in Richtung Klamm. Hier bietet sich auch die erste Einkehrmöglichkeit: Vom urigen Berggasthof Gletscherschliff hat man einen einzigartigen Panoramablick auf Mittenwald. Seinen Namen verdankt der Gasthof übrigens dem 1930 entdeckten Felsen, an dem der Fluss des Gletschers zur Eiszeit deutlich zu erkennen ist. Dieser Gletscherschliff ist der größte im gesamten Alpenraum und gilt als Naturdenkmal.
Mitten in der Klamm – Der Klammsteig
Weiter geht es auf dem Klammgeistweg 4 Richtung Einstieg in die Klamm. Die Welt des Klammgeistes und seiner Kobolde hält abenteuerliche Höllenwasser, Geistergumpen und Hexenkessel bereit. Auf Schildern berichten sie allerlei Geheimnisvolles aus ihrem Reich. Im Frühjahr meint man sogar, sie zu hören: Wenn die Leutascher Ache voller Schmelzwasser dahinsprudelt klingt es, als würden die Kobolde poltern und rumpeln. Nun geht es direkt in die Klamm: Auf rund 800 Metern führt ein metallener Steig direkt und frei schwebend über die Leutascher Ache. Durch sein Gitter blickt man unmittelbar in den rund 40 Meter tiefen Abgrund. Dabei führt der Steig entlang schaurig-schöner Attraktionen wie dem Teufelsgumpen, der Geistergrotte und der Höllbrücke.
Auf dem Rückweg lohnt ein Abstecher auf die Panoramabrücke 5 : Kühn erstreckt sie sich über die tief liegende Leutasch und ist so der ideale Fotopunkt.
Quelle: Alpenwelt Karwendel
Leutaschklamm
Die Leutaschklamm, auch Leutascher Geisterklamm, ist eine Klamm bei Mittenwald und Unterleutasch im bayerisch-tirolischen Grenzgebiet, durch die die Leutascher Ache fließt.
Geschichte
Bereits 1880 wurde die Leutaschklamm bis zum 23 Meter hohen Wasserfall teilweise erschlossen. Damit war sie die erste erschlossene Klamm in den deutschen Alpen. Durch Hochwässer wurden die nahe dem Bach angelegten Stege immer wieder zerstört.
Die komplette Klamm wurde erst 2006 touristisch erschlossen. Dafür wurden in einem 1,4 Mio. Euro teuren von der EU geförderten deutsch-österreichischen Projekt Stahlsteige und Brücken auf einer Länge von 970 Metern montiert. Mit 1650 Metern Länge ist sie die längste erschlossene Klamm der östlichen Kalkalpen. Die Eröffnung des Steiges fand am 24. Mai 2006 statt.
Vermarktung
Als Tourismusprojekt wird die Klamm als sogenannte „Geisterklamm“ in Verbindung mit dem „Koboldpfad“ als familienfreundliches Freizeitparadies vermarktet. An 40 Infopunkten werden Informationen zu Mythen, Geologie, Flora und Fauna der Umgebung gegeben, nebst einem Geist mit blinkenden Augen und Klangspielen. Die Steige verlaufen weitestgehend horizontal und sind so konstruiert, dass sie auch ohne Bergausrüstung begehbar sind. Etwaigen Angstgefühlen, bedingt durch die teils mehr als 50 m Höhenunterschied zwischen Steig und Klammboden, soll die massive Konstruktionsweise entgegenwirken.
Daneben gibt es noch einen kurzen Weg bis zu einem Wasserfall in der Klamm.
Die Leutaschklamm ist grundsätzlich ganzjährig geöffnet (Sperrung bei starken Schneefällen). Das Begehen ist kostenfrei; nur der Weg zum Wasserfall kostet Eintritt.
Geotop
Die Klamm ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als wertvolles Geotop (Geotop-Nummer: 180R035) ausgewiesen.[1]
Unfälle
Am 7. Juli 2007 löste sich oberhalb des Steigs ein mehrere hundert Kilo schwerer Felsbrocken, stürzte auf den Stahlsteg und zerstörte diesen teilweise. Personen kamen nicht zu Schaden. Aufgrund der folgenden Reparaturarbeiten war die Klamm zwei Wochen lang gesperrt.
Ederkanzel
Die auf dem Bergrücken westlich oberhalb der Leutaschklamm gelegene Gaststätte Ederkanzel (1208 m) weist eine geopolitische Besonderheit auf. Während der Gastraum mit den Toiletten in Deutschland liegt, liegt die ebenfalls bewirtete Terrasse der Gaststätte in Österreich. Der offizielle Grenzstein, der den Grenzverlauf markiert, befindet sich genau neben der Terrassentür an der Außenwand des Gebäudes. Die auf der Terrasse ausgeschenkten Getränke und Speisen werden aber, in Absprache zwischen den beiden zuständigen Finanzämtern in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck, nach deutschem Steuerrecht, d. h. mit dem deutschen Mehrwertsteuersatz belegt.
Abbildungen
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Umwelt, Geotop Leutaschklamm SSW von Mittenwald (abgerufen am 22. Oktober 2017).
Weblinks
- Webpräsenz der Leutaschklamm. Abgerufen am 30. Januar 2016.
- Bildergalerie
Koordinaten: 47° 25′ 41,7″ N, 11° 14′ 47,1″ O